Kategorie ADHS
20 eiserne Regeln des Verhaltensmanagements im Umgang mit ADHS Kindern und Jugendlichen
(nach Cordula Neuhaus)
- Klares Festsetzen, welches Verhalten erwartet wird, in ruhigem, festem, freundlichem Ton.
Beispiel: „Klara, heute um 18 Uhr werde ich dich abfragen. Richte dich drauf ein.“ - Ankündigen, was am Tag erwartet wird, evtl. mit kleiner Liste.
- Kein Eingehen auf Motzen und verbales Verweigern.
Missbefindlichkeit thematisieren: „Ich weiß, das nervt dich, doch wir haben ausgemacht, dass…“ - Bei Kritik oder dem Besprechen eines Problems immer im Hier und Jetzt bleiben.
Keine Abschweifungen oder Ausuferungen. - Nicht an Kleinigkeiten herummeckern, sondern Wesentliches einfordern.
„Jetzt, danke!“ - Die Anstrengungsbereitschaft verstärken, nicht nur das Ergebnis.
- Positive Rückmeldungen kurz und klar: „Schön, wie lange du heute gelernt hast.“
Kritik sachlich, kurz und auf das Notwendige beschränkt. - In emotional angespannten Situationen: Blickkontakt wegnehmen, Stimme senken.
Eher beiläufig strukturieren. Nicht auf Blickkontakt bestehen. - Häufiges verkürztes, nonverbales Korrigieren (z. B. Berührung an der Schulter).
Appelle mit Moral („Du solltest jetzt wirklich…“) vermeiden. - Wenn Lautwerden nötig ist, keine Etikettierungen verwenden.
„Hey“ oder „Stop“ genügt. - Keine Verwendung von „immer“, „ständig“, „nie“.
- Bei Streit (Geschwister, Kameraden): Mit „Stop“ trennen, keine Analyse des Vorfalls.
Kein Petzen zulassen. Zuschauer wegschicken. - Im Eklat rasches und direktives Eingreifen.
- Nach Eskalation und Beruhigung kein direktes Aufarbeiten.
Zum normalen Ablauf zurückkehren, später thematisieren. - Im Gespräch immer mit etwas Positivem beginnen, um Abwehr zu vermeiden.
Beispiel: „Wir kommen in letzter Zeit besser zurecht miteinander und ich wünsche mir, dass wir daran weiterarbeiten.“ - Schriftliche Aufforderungen sind oft neutraler und effektiver (z. B. Zettel am Spiegel oder Pult).
- Jugendliche werden nicht „erzogen“, sondern benötigen „Supervision“ und Partnerschaft bei Problemen.
- Vorbild sein bei Tagesstruktur, Ordnung und Zeiteinteilung.
- Verhalten von Jugendlichen nicht persönlich nehmen.
„In der Vergebung zeigt sich der Meister, bereit, jeden Tag aufs Neue zu beginnen.“ - Humor bei syndromtypischem Verhalten hilft immer.